Kinderlandverschickung

– damit Busse und Bahnen voll werden und man einen Grund hat über Elterntaxis zu schimpfen

Allen Menschen mit schulpflichtigen Kindern ist bekannt, dass es im Stadtbezirk zu wenige Schulen gibt. Das fängt damit an, dass bereits Grundschulkinder durch die Gegend chauffiert werden müssen (leider meist mit so genannten Eltern-Taxis) und endet damit, dass nicht mal jeder Stadtteil eine weiterführende Schule hat. So hatte DIE LINKE Fraktion in der Bezirksvertretung Kalk in einer Anfrage zur April-Sitzung erläutert, dass es im Bezirk zwar 17 Grundschulen, aber nur 7 weiterführende Schulen gäbe. Davon seien zwei Hauptschulen, zwei Realschulen, zwei Gymnasien und eine Gesamtschule. (Der private so genannte erzbischöfliche Bildungs-Campus mit eigenem Schul-Konzept soll ja erst nach den Sommerferien an den Start gehen).

in Zeiten in denen die Idee der „15-Minuten-Stadt“ immer mehr Anhängerinnen findet, ist das ziemlich kontraproduktiv. In der „15-Minuten-Stadt“ lässt sich alles, was mensch braucht, innerhalb einer Viertelstunde erreichen und zwar ohne Auto, sondern zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln.“

heißt es in der Anfrage und bezieht sich hier darauf, wie umweltschädlich das Verschicken von Kindern durch die halbe Stadt sei.

Wie aus Gesprächen der Kölner Grünen mit der Bürgerinitiative für eine Gesamtschule in Neubrück bekannt wurde, hält die ehemalige Ökopartei diese Kinderlandverschickung jedoch für einen Baustein der Erziehung zur Selbständigkeit.

Gleichzeitig werden großartig Schulstraßen und ähnliches gefordert, damit die Eltern mit ihren Autos nicht vor die Schulen fahren. Den Verkehr von Anfang zu verhindern oder zumindest zu verringern und dafür bei den Gründen anzusetzen, kommt den Grünen leider nicht in den Sinn. Und das während die KVB die Verkehrswende in die entgegengesetzte Richtung mit fallenden Fahrgastzahlen und einem immer dünneren Netz eingeläutet hat.

Sie gehören wie alle konservativen Parteien zur Gruppe jener, die erstmal kaputt machen, um dann zu schauen, wie man etwas flicken kann.

Jedenfalls fiel die Antwort der Schulverwaltung auf die Linke-Anfrage recht umfänglich und erschreckend aus. Auffallend ist die geringe Anzahl (gut 30) von Anmeldungen an Hauptschulen aus dem Bezirk, der davon mit der Adolph-Kolping-Schule in Kalk und der Kurt-Tucholsky-Schule in Neubrück zwei Stück für insgesamt fünf Züge vorhält, inklusive Lehrern und Räumen. Während an anderen Stellen -insbesondere bei Gesamtschulen – Lehrer und Schulräume Mangelware sind.

Wir zitieren hier im Folgenden mal die Antwort der Verwaltung auf die Schülerinnenwanderungen (Hervorhebungen durch uns):

Brück:

Von den 80 aus Brück angemeldeten Kindern, haben 13 im eigenen Stadtteil an der Käthe-Kollwitz-Realschule einen Schulplatz erhalten. Die übrigen 67 Kinder verteilen sich wie folgt: 2 Kinder in der Altstadt-Süd (GY), 5 Kinder an einer auswärtigen Schule (GY), 1 Kind in der Altstadt Nord an einer nicht städtischen Realschule, 2 Kinder in Buchheim an einer nicht städtischen Schule (GY, RS), 2 Kinder in Buchheim (GY), 13 Kinder in Dellbrück (GE), 2 Kinder in Höhenberg (GE), 4 Kinder in Holweide (GE), 4 Kinder in Kalk an einer nicht städtischen Schule (GE), 23 Kinder in Kalk (GY), 1 Kind in Mülheim (GE), 1 Kind in Neuehrenfeld (GE), 1 Kind Neustadt-Nord (GE), 6 Kinder in Ostheim (4 am GY, 2 an einer RS).

Brueck

Illustration am Beispiel des Stadtteils Brück

Höhenberg:

Von den 91 aus Höhenberg angemeldeten Kindern, haben 25 im eigenen Stadtteil an der Katharina-Henoth-Gesamtschule einen Schulplatz erhalten. Die übrigen 66 Kinder verteilen sich wie folgt: 1 Kind in der Altstadt-Süd (GY), 1 Kind an einer auswärtigen Schule (GE), 1 Kind in Brück (RS), 18 Kinder in Buchheim (6 RS-Ersatzschule, 12 GY), 7 Kinder in Deutz (5 GY, 2 RS), 1 Kind in Finkenberg (GE), 25 Kinder in Höhenberg (GE), 5 Kinder in Holweide (GE), 6 Kinder in Kalk (5 GY, 1 HS), 16 Kinder in Mülheim (6 GY, 1 HS, 9 RS), 1 Kind in Müngersdorf (FÖS), 1 Kind in Neubrück (HS) sowie 8 Kinder in Ostheim (3 GY, 5 RS).

Humboldt/Gremberg:

Von den 89 aus Humboldt/Gremberg angemeldeten Kindern, hat kein Kind im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 89 Kinder verteilen sich wie folgt: 1 Kind an einer nicht städtischen Schule in der Altstadt-Nord (GY), 2 Kinder in der Altstadt-Nord (1 Kind an einer HS und 1 Kind an einer RS), 3 Kinder in der Altstadt-Süd (1 Kind an einer GE und 2 Kinder an einem GY), 2 Kinder an einer auswärtigen Schule, 1 Kind in Brück (RS), 2 Kinder in Buchheim (1 an einem nichtstädtischen GY und 1 an einem städtischen GY), 33 Kinder in Deutz (13 am GY, 20 an einer RS), 1 Kind in Finkenberg (GE), 24 Kinder in Höhenberg (GE), 1 Kind in Holweide (GE), 10 Kinder in Kalk (6 GY, 4 HS), 6 Kinder in Mülheim (3 GE, 1 HS, 2 RS), 1 Kind in Niehl (GY), 1 Kind in Ostheim (RS), 1 Kind in Raderthal (GE).

Kalk:

Von den 159 aus Kalk angemeldeten Kindern, haben 35 Kinder im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 89 Kinder verteilen sich wie folgt: 2 Kinder in der Altstadt-Nord (HS, RS) 9 Kinder in der Altstadt-Süd ( 3 GE, 4 GY, 2 HS), 5 Kinder in Brück (RS), 10 Kinder in Buchheim (6 an nicht städtischen Schulen GY, RS und 1 an einem städtischen GY), 1 Kind in Dellbrück (GE), 17 Kinder in Deutz (13 GY, 4 RS), 20 Kinder in Höhenberg (GE), 1 Kind in Lindenthal (GY), 40 Kinder in Mülheim (8 GE, 10 GY, 22 RS), Kinder in Neuehrenfeld (2 GE, 1 GY), 1 Kind in Neustadt-Nord (GY), 1 Kind in Nippes (RS), 4 Kinder in Ostheim (1 GY, 3 RS), 2 Kinder in Sülz (GY, RS), 1 Kind in Vogelsang (GE).

Merheim:

Von den 120 aus Merheim angemeldeten Kindern, hat kein Kind im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 120 Kinder verteilen sich wie folgt: 2 Kinder in der Altstadt-Nord (1 an einer nicht städtischen Realschule, 1 an einem städtischen GY), 1 Kind in der Altstadt-Süd (GY), 18 Kinder in Brück (RS), 12 Kinder in Buchheim (1 an einem nicht städtischen GY, 11 an einem städtischen GY), 1 Kind in Dellbrück (GE), 2 Kinder in Deutz (GY), 7 Kinder in Höhenberg (GE), 1 Kind in Höhenhaus (FöS), 23 Kinder in Holweide (GE), 26 Kinder in Kalk (1 an einer nicht städtischen GE, 24 an einem städtischen GY und 1 an einer städtischen HS), 4 Kinder in Mülheim (1 GE, 2 GY, 1 RS), 3 Kinder in Neubrück (HS), 1 Kind in Neuehrenfeld (HS), 17 Kinder in Ostheim (19 GY, 1 RS), 1 Kind in Rodenkirchen (GY), 1 Kind in Zündorf (RS).

Neubrück:

Von den 107 aus Neubrück angemeldeten Kindern, haben 9 Kinder im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 98 Kinder verteilen sich wie folgt: 2 Kinder in der Altstadt-Süd (GY), 1 Kind an einer auswärtigen Schule, 17 Kinder in Brück (RS), 6 Kinder in Buchheim (5 Kinder an einer nicht städtischen Schule, 1 an einem städtischen GY), 1 Kind in Dellbrück (GE), 8 Kinder in Höhenberg (GE), 23 Kinder in Holweide (GE), 5 Kinder in Kalk (GY), 1 Kind in Mülheim (GY), 31 Kinder in Ostheim (12 GY, 19 RS), 2 Kinder in Sülz (RS), 1 Kind in Widdersdorf (GY).

Ostheim:

Von den 150 aus Ostheim angemeldeten Kindern, haben 71 Kinder im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 79 Kinder verteilen sich wie folgt: 2 Kinder in der Altstadt-Nord (GY, RS), 1 Kind in der Altstadt-Süd (GY), 2 Kinder an einer auswärtigen Schule, 7 Kinder in Brück (RS), 9 Kinder in Buchheim (3 an einer nicht städtischen RS und 6 an einem städtischen GY), 6 Kinder in Deutz (4 GY und 2 RS), 7 Kinder in Finkenberg (GE), 22 Kinder in Höhenberg (GE), 3 Kinder in Holweide (GE), 7 Kinder in Kalk (5 GY, 2 HS), 6 Kinder in Mülheim (3 GY, 3 RS), 4 Kinder in Neubrück (HS), 1 Kind in Neuehrenfeld (GY), 1 Kind in Raderthal (GE), 1 Kind in Zündorf (RS).

Rath/Heumar:

Von den 106 aus Rath/Heumar angemeldeten Kindern, hat kein Kind im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 106 Kinder verteilen sich wie folgt: 5 Kinder in der Altstadt-Nord (4 an einem nicht städtischen GY und 1 an einer nicht städtischen RS), 16 Kinder in der Altstadt-Süd(GY), 2 Kinder an auswärtigen Schulen, 17 Kinder in Brück (RS), 1 Kind in Buchheim (an einer nicht städtischen RS), 10 Kinder in Dellbrück (GE), 5 Kinder in Deutz (3 GY, 2 RS), 2 Kinder in Finkenberg (GE), 2 Kinder in Höhenberg (GE), 2 Kinder in Holweide (GE), 10 Kinder in Kalk (GY), 1 Kind in Lindenthal (GY), 31 Kinder n Ostheim (28 GY, 3 RS), 2 Kinder in Porz (GY).

Vingst:

Von den 117 aus Vingst angemeldeten Kindern, hat kein Kind im eigenen Stadtteil einen Schulplatz erhalten. Die 117 Kinder verteilen sich wie folgt: 2 Kinder in der Altstadt-Nord (1 nicht städtische RS, 1 städtische RS), 3 Kinder in der Altstadt-Süd (GY) 2 Kinder an auswärtigen Schulen, 2 Kinder in Brück (RS), 10 Kinder in Buchheim (1 an einem nicht städtischen GY, 8 an einer nicht städtischen RS, 1 an einem städtischen GY), 3 Kinder in Deutz (RS), 1 Kind in Finkenberg (GE), 37 Kinder in Höhenberg (GE), 18 Kinder in Kalk (6 an einer nicht städtischen GE, 9 an einem städtischen GY, 3 an einer städtischen Hauptschule), 5 Kinder in Mülheim (1 GY, 4 RS), 30 Kinder in Ostheim (13 GY, 17 RS), 1 Kind in Raderthal (GE), 1Kind in Sürth (GE).

Die vollständige Antwort gibt es hier: Beantwortung einer Anfrage (BV)

DIE LINKE hatte auch nach Plätzen für das Gemeinsame Lernen (GL) gefragt. Darauf die ernüchternde Antwort:

Die Zahl der GL-Plätze im Stadtbezirk Kalk reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf der dort wohnenden Kinder zu decken. Am 10.1.2024 standen 45 GL-Plätze 112 Anträgen auf Teilnahme am GL für Kl. 5 gegenüber.

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