Der Kölner Beigeordnete für Kunst und Kultur, Herr Stefan Charles überraschte in der Sitzung der Kalker Bezirksvertretung am 11.05.2023 die Anwesenden mit der einen oder anderen Aussage doch extrem und wir haben dazu einige Fragen, die uns niemand beantworten will.
So war der Politik in einer Antwort auf eine mündliche Anfrage im Ausschuss für Kunst und Kultur vom 28.01.2020 schriftlich mitgeteilt worden:
„Ein städtebauliches Nutzungs- und Funktionskonzept zur Revitalisierung der Hallen Kalk wurde im vierten Quartal 2019 fertiggestellt. Im Rahmen eines Workshopverfahrens und in Abstimmung mit den Beteiligten wurde ein Konzept mit kulturellen Nutzungen erarbeitet:
1. Halle 75 (Bühnen Köln)
2. Halle 76 (Museum Ludwig)
3. Halle 77 (Kulturelle Bildung)
Das Nutzungskonzept Hallen Kalk 75, 76 und 77 wird nach Klärung der weiteren verfahrenstechnischen Schritte, der notwendigen Finanz- und Personalressourcen den Gremien zur Entscheidung vorgelegt.“
Dieses Konzept war der Bezirksvertretung Kalk mit der Unterlage 1586/2019 bereits im Juni 2016 angekündigt worden:
„Die Verwaltung erstellt zurzeit eine Gesamtkonzeption für die Hallen 75, 76 und 77. Hierbei wird auch der Ottmar-Pohl-Platz in die Überlegungen mit einbezogen. […] Im Rahmen der Projektentwicklung Hallen Kalk wird mit den beteiligten Nutzern (Museum Ludwig, Bühnen Köln) ein Nutzungs-, Raum- und Funktionskonzept erarbeitet, das eine Grundlage für eine Beschlussvorlage im Rat für die „Revitalisierung der Hallen Kalk“ bildet“
Leider erblickte dieses angeblich in 2019 fertiggestellte Konzept bis zum heutigen Tag, trotz mehrfacher Nachfragen und Beschlüsse niemals das Licht der Öffentlichkeit.
Als der Herr Beigeordnete Charles während der Sitzung der Kalker Bezirksvertretung am 11.05.2023 hiernach gefragt wurde, sagte er, dass es ein solches Nutzungskonzept gar nicht gäbe.
Darüber hinaus erteilte er dem Traum Peter Ludwigs nach einer Außenstelle in Kalk eine gehörige Absage. Er glaube zum einen nicht, dass die Stadt Köln hierfür 150 Millionen ausgeben wolle und im Übrigen passe ein solches veraltete Konzept nicht mehr in die heutige Zeit!
Wie fielen fast von unseren Stühlen.
Wir gehen nach wie vor davon aus, dass in dem uns leider unbekannten Schenkungsvertrag zwischen der Stiftung und der Stadt Köln festgeschrieben ist, in Kalk einen Ausstellungsort des Museum Ludwig für zeitgenössische Kunst in Kalk zu eröffnen.
In einer Pressemeldung der Stadt Köln von 2018 hieß es noch unter der Überschrift: „Bekenntnis zum Kulturstandort Kalk“:
„Halle 76 soll rechtsrheinischer Standort für das Museum Ludwig werden…. die denkmalgeschützte Halle 76 in Köln-Kalk zu einem Kulturraum für ein rechtsrheinisches Präsentationsforum des Museum Ludwig zu entwickeln!“
Herr Charles lobte dagegen die Entwicklung im so genannten Osthof in den höchsten Tönen und meinte, dass sich die zukünftige Nutzung der Hallen 75 bis 77 doch eher an der Nutzung dort orientieren solle, so dass man von einem Gesamtensemble sprechen könne, was dem Stadtteil sicher gut täte.
Uns waren die Ansichten, Einsichten und Beurteilungen des derzeitigen Beigeordnete für Kunst und Kultur, Stefan Charles bis dahin völlig unbekannt und neu. Wir wissen auch nicht, ob das Museum Ludwig, die Ludwig-Stiftung oder die Oberbürgermeisterin bereits davon wussten und davon stillschweigend und damit zustimmend Kenntnis genommen haben.
Wir haben an die drei Stellen mal Briefe geschickt und nachgefragt.
Kennt irgendjemand das angeblich fertiggestellte Nutzungskonzept, dass es doch nicht gibt und zwar zur Abstimmung daliegt, aber nicht für die Öffentlichkeit….? – Wir gewähren absoluten Quellenschutz?